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Negativa der Leipziger Buchmesse aus der Sicht einer Neubesucherin

von Lucie Říhová 

Die Geschichte der Leipziger Buchmesse geht auf das 17. Jahrhundert zurück und obwohl es sich um die weltberühmte zweitgrößte Buchmesse Deutschlands handelt, besuchte ich sie im Jahre 2019 zum ersten Mal. Wie symbolisch, dass es genau in diesem Jahr war, dass die Tschechische Republik zum Gastland der Leipziger Buchmesse wurde und eine der drei Autorinnen, die meine Diplomarbeit behandelt, Irena Brežná, präsent war. 

Um mich vorzubereiten, versuchte ich, auf der offiziellen Webseite der Buchmesse interessante Lesungen zu finden. Leider war es unmöglich. Die Suchmaschine auf der Seite funktionierte gewissermaßen gar nicht oder seltsam. Wenn man etwas finden wollte, musste man durch das ganze Fachprogramm scrollen, deswegen lud ich eine App herunter. Die App „Leipziger Buchmesse 2019“ zeigte sich als sinnvolle Wahl. 

Die Mehrheit der vorbestimmten Zeit verbrachte ich in der Halle 4, was für mich aber fast nicht möglich gewesen wäre. Nach der ersten Diskussion „Einmal Deutsch und zurück“ mit Eva Profousová und Jan Faktor musste ich unbedingt auf die Toilette gehen. Da ich die ganze Messe durch die Tür der Halle 4 und eine Scanning Area betreten hatte, wo ich auch das erste WC gesehen hatte und da ich bisher nur in diese Halle herumgelaufen war, benutzte ich meine Eintrittskarte und ging dorthin, wohin selbst der Kaiser zu Fuß ging. Die sanitären Bedingungen waren wirklich schrecklich. Für die große Besuchermenge gab es nicht genug WCs und man musste wirklich lange warten. Als ich aber zurück in die Halle gehen wollte, verfärbte sich das Licht auf dem Scanner rot und ich konnte nicht zurück.

Der Sicherheitsdienst schaute mich misstrauisch an und mit der Frage: „Welchen Typ Eintrittskarte haben Sie?“, zeigte er auf ein kleines, einsprachiges Schild, wo stand, dass man mit einer Tageskarte die Buchmesse nur einmal betreten kann. Da ich gar nicht wusste, dass es sich um den Eingang in die ganze Messe handelte und nicht nur um den Eingang in die Halle 4 und da ich durch die Menschenmenge auch kein Schild sah, gaffte ich sie mit offenem Mund an.

Gott sei Dank hatten sie Mitleid mit mir und ließen mich zurück, sonst hätte ich 5 Stunden draußen warten müssen. Dank dieses Happy Ends konnte ich für immer glücklich und zufrieden leben … oder wenigstens die Lesung „Wie ich auf die Welt kam – In der Sprache zu Hause“ von Irena Brežná, wo es fast keinen Platz für die Zuhörer gab, und die Diskussion „Die Sezession: Tschechien und Slowakei“ zwischen Irena Brežná, Radka Denemarková und Tomáš Kafka mit einer schrecklichen Leitung von Thomas Geiger, besuchen.