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Radio-Reportage von der Leipziger Buchmesse

von Jana Horáčková und Martina Králová

Liebe Hörer und Hörerinnen!
Wir melden uns bei Ihnen aus Leipzig. Draußen gibt es ein typisches Frühlingswetter mit viel Sonnenschein und frischem Wind. Wir stehen in der Halle 4 an unserem  Nationalstand, wo gerade  die Lesung aus dem Roman „Am See“  der jungen tschechischen Autorin Bianca Bellová stattfindet.

Der Nationalstand der Tschechischen Republik ist zur Zeit vollgestopft mit Zuhöhrern, alle verfügbaren Sitze sind belegt, viele Menschen sitzen sogar auf dem Boden oder stehen nur so herum, um sich eine gute Sicht zu sichern. Es herrscht hier wirklich eine tolle Atmosphäre. Die Gestaltung des Standes wirkt sehr elegant, gefüllt mit einer Menge von Unterlagen und Materialien zum Mitnehmen. Die Mitarbeiter widmen sich den Vorbeikommenden mit Aufmerksamkeit,  immer nett und professionell.
Die bereits erwähnte Schriftstellerin Bianca Bellová ist eine der 60 Autorinnen und Autoren, die nach Leipzig kamen und während der vier Messetage auftreten, um die tschechische Literatur und Kultur dem deutschsprachigen Publikum näher vorzustellen. Das Angebot an Lesungen, Debatten und Gesprächen mit Autorinnen und Autoren ist so reich, dass jeder Besucher das Richtige für sich finden kann.  Wir nennen beispielsweise noch weitere Autoren wie Jáchym Topol, Radka Denemarková, Arnošt Goldflam, Jiří Přibáň und viele andere Persönlichkeiten der gegenwärtigen tschechischen Literatur.

Wir waren besonders auf das Treffen mit der jungen Schriftstellerin Kateřina Tučková gespannt. Der Moderator Mirko Schwanitz las aus ihrem neuesten Roman „Gertha“, zuvor ließ die Autorin selbst einen Aufsatz auf Tschechisch im tschechischen Original erklingen. In ihrem Buch bearbeitet sie  ein schweres Thema. Nach langen Jahrzehnten eröffnet sie die Frage der Vertreibung der tschechoslowakischen Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg.  Das Publikum war gepackt, jedes Wort wurde verschlungen. Alle Exemplare des Buches waren sofort nach der Lesung weg. Ein gutes Signal und ein wichtiger Schritt bei der Verständigung über die Vergangenheit.

Man soll auch an eine ruhige Erholung und Bearbeitung des Erlebten denken. Da ist das Österreichische Kaffeehaus empfehlenswert, das sich nicht weit von unserem Nationalstand befindet.

Kurzgefasst: Die Leipziger Messe ist ein Synonym für eine tolle Atmosphäre, ein wichtiger Treffpunkt für Buchfreunde und Buchhändler von Ost und West. Es lohnt sich, dabei zu sein. 
Damit verabschieden wir uns und bis zum nächsten Mal in einer der nächsten Reportagen aus der Kulturwelt.

Ahoj Leipzig !
Jana Horáčková und Martina Králová