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Wie und warum sollte man Kinder zum Lesen bringen?

von Barbora Melíšková

Dieser Essay befasst sich mit der Problematik, ob das Lesen immer noch aktuell ist. Ich meine, dass es darauf ankommt, wie man sich mit der Frage auseinandersetzt oder aus welchen Perspektiven die Frage erörtert wird.

Für einige kann sich das Lesen auf die im Internet publizierten Tagesnachrichten oder wöchentlich bzw. monatlich veröffentlichten Zeitschriften beschränken. Für einige, wie mich, wird die Frage gleich mit den gedruckten Medien assoziiert, vor allem mit Büchern. Natürlich gibt es auch Leute, die das Lesen als aufgezwungene Tätigkeit empfinden. Mit solchen Leuten meine ich vor allem die schulpflichtigen Kinder, die das Lesen nicht mögen, aus welchem Grund auch immer. Es gibt aber auch Erwachsene, für die die Frage überflüssig ist. Für sie war, ist und wird das Lesen nie aktuell.

In diesem Essay fokussiere ich mich auf das Lesen der Kinder. Erstens halte ich die gemeinsam verbrachte Zeit der Eltern mit den Kindern für unschätzbar und zweitens halte ich das Lesen für eine bedeutende Tätigkeit, die die Fundamente für die richtige Sprach- und Phantasieentwicklung der Kinder legt, abgesehen von der Erweiterung allgemeiner Kenntnisse, Stressreduktion, Unterstützung des analytischen Denkens, der Gedächtnisverbesserung oder der Vorbeugung von Alzheimer usw. 

Wie wir alle wissen, soll die Schule den Kindern lauter wichtige Sachen vermitteln, damit sie gebildet werden und sich im Leben zurechtfinden können. Allerdings ist diese Institution nicht alleine für die Bildung und dem damit eng verbundenen Lesen verantwortlich. Dies soll schon von zu Hause kommen. 

Die Vorliebe für das Lesen kann man schon in der Wiege fördern. Wenn das Kind älter wird, sollen ihm angemessene Bücher vorgelesen werden, an deren Auswahl das Kind selbst teilnimmt. Wie ich in Spiegelonline gelesen habe, sollten sich auch die Väter an dem Vorlesen beteiligen, damit die Kinder nicht den Eindruck bekommen, dass das Lesen nur für Mädchen ist. Mit richtiger Auswahl der Bücher, als Vorbild mit eigener Einstellung zum Lesen und ohne Zwang lässt sich bei den Kindern viel erreichen.

Faulenzer könnten einwenden, dass man durchs Lesen die Augen verderben kann, was natürlich nicht stimmt. Schlechtes Licht, Texte in kleiner Schrift auf den Handys zu lesen oder Texte auf den Monitoren zu lesen, verursacht zwar Verspannungen, brennende Augen oder Kopfschmerzen, die Augen werden dadurch aber nicht "schlecht".

Ich persönlich, nicht nur als Mutter, sondern auch als eine zukünftige Lehrerin, halte das Lesen für unheimlich wichtig. Es soll den Menschen schon von klein an beigebracht werden, damit sie es als ganz normal wahrnehmen. Ein Riesenerfolg wäre es, wenn das Lesen zu einer täglichen Routine bei den Kindern wird. Das erreicht man nicht dadurch, dass man die Kinder zum Lesen zwingt und sie dadurch entmutigt, sondern vielmehr durch ständige Suche der Lehrkräfte nach Wegen, die das Interesse wecken.